Ökologisch Imkern
Unsere Motivation zu imkern....
Man liest ja seit ein paar Jahren immer häufiger vom Insektensterben und seinen fatalen Auswirkungen auf die Welt und auch auf uns Menschen. Und ehrlich gesagt, war das auch der erste Anstoß, sich mit der Imkerei zu beschäftigen. Als wir erfuhren, dass mit "Insektensterben" gar nicht die Honigbiene, sondern vielmehr deren Artverwandte, die Wildbienen, und viele andere Insekten gemeint waren, war es eigentlich schon zu spät. Wir hatten uns bereits etwas eingelesen und auch schon zum Imkerkurs angemeldet. Wir waren also bereits infiziert vom "Bienenvirus" und es gab kein zurück mehr.
Dabei ging es uns von Anfang an nie darum, Imker im konventionellen Sinne zu werden, also des Honigs wegen. Natürlich freuen auch wir uns, wenn die Bienen so viel Honig produzieren, dass für uns was übrig bleibt. Und wir werden sicherlich auch schöne Etiketten entwerfen und auf schöne Gläser kleben. Aber wir würden daraus nie ein Geschäft machen wollen, sondern freuen uns, den Honig an Freunde und Bekannte zu verschenken.
Uns geht es einzig darum, diesen absolut faszinierenden "Superorganismus Bienenvolk" zu beobachten, zu verstehen und von ihm zu lernen. Bereits nach wenigen Seiten, die man in einem Buch über Bienen blättert, stellt man sich immer wieder dieselbe Frage:
WIE MACHEN DIE DAS ?
Es gibt so viele Geheimnisse rund um die Biene, die nicht erforscht sind, dass es immer neue, spannende Dinge darüber zu lesen gibt.
An einem Sommerabend kann man stundenlang vor der Bienenbox sitzen und das Flugloch beobachten. Das entschleunigt nicht nur ungemein, es wird auch nie langweilig.
Von Anfang an hat uns daher der Ansatz der Stadtbienen (http://www.stadtbienen.org) gut gefallen. Hier geht es in erster Linie um den Schutz der Bienen, um die Information der Menschen und darum, Menschen für Bienen und die damit zusammenhängenden Probleme zu interessieren. Auch diese Webseite soll dazu beitragen, neue Interessen an Bienen, Insekten und der Natur im Allgemeinen zu wecken. Je mehr Menschen sich für diese Themen interessieren desto besser.
An Problemen und Missständen in diesem Zusammenhang mangelt es leider nicht. Sei es, dass es um die Entwicklung der Landwirtschaft (Stichwort "Monokulturen") geht, um negative Auswirkungen der Globalisierung (Stichwort "Verbreitung von Krankheiten") oder um den Umgang mit Giftstoffen (Stichwort "Pestizide").
Uns war klar, dass wir das Imkern der Bienen wegen beginnen wollen und nicht des Honigs wegen.
Unsere Art zu imkern....
Wir lernen bei den Stadtbienen das Imkern mit sogenannten Einraumbeuten. Diese kommen dem natürlichen Lebensraum der Honigbienen am nächsten und geben einem trotzdem die Möglichkeit zu imkern. Sie geben den Bienen einen gewissen Freiraum durch Naturwabenbau und stärken das Bienenvolk, da es auf seinem eigenen Honig überwintern kann.
Okolögisch zu imkern bedeutet im Gegensatz zum konventionellen Imkern, dass bei unserer Art zu Imkern die Biene im Vordergrund steht und nicht der Honigertrag.
Neben der Möglichkeit des Naturwabenbaus und der Überwinterung auf eigenem Honig werden die Bienen bei uns auch nur mit organischen Säuren gegen Parasiten behandelt, unsere Bienenbox und sowie das Innenleben bestehen aus Holz und es gibt ein zusammenhängendes Brutnest ohne Absperrgitter.
Wie das Leben einer Honigbiene aussieht (sie lebt rund 40 Tage) könnt ihr auf dem folgenden Bild sehr schön nachvollziehen.
Wer seinen Garten neu anlegen oder umgestalten möchte oder wer einfach noch ein bisschen Platz im Garten hat und den Bienen etwas Gutes tun möchte, der kann sich auf folgendem Link (http://www.kalcool.com/imker/pollenfarben1.html ) darüber informieren, welche Pflanzen die Bienen besonders mögen. Ihr könnt hier auch die Farbe der Pollen sehen und Euch bei Eurer nächsten Begegnung mit einer Biene ein Bild davon machen, welche Pflanzen sie gerade angeflogen hat.
Unsere Weise das Imkern zu lernen....
Wir sind über den gemeinnützigen Verein Stadtbienen zum Imkern gekommen. Gegründet wurden die Stadtbienen in Berlin mit dem Ziel, den Schutz von Honig- und Wildbienen im städtischen Raum zu fördern. Mittlerweile gibt es die Stadtbienen in vielen großen Städten.
Wir machen dort einen Kurs für Neuimker, der über ca. 1 1/2 Jahre läuft und uns über das gesamte Bienenjahr hinweg die Grundkenntnisse der Imkerei vermittelt. Vieles muss man sich natürlich anlesen oder anhand eigener Erfahrungen lernen. Dabei bleibt es dann auch nicht aus, dass man Fehler macht, die dann durchaus zu Lasten der Bienen gehen können. Um das Risiko aber so gering wie möglich zu halten, stehen einem die Kursleiterin und auch viele andere Leute von den Stadtbienen gerne immer hilfsbereit zur Seite.
Wir können die Stadtbienen nur wärmsten empfehlen, falls sich der ein oder andere von euch auch dazu entscheiden sollte, sich mit dem Thema näher zu beschäftigen.
Das gesamte Equipment, das man so zum Imkern braucht, bekommt man übrigens auch über die Stadtbienen. Die Preise sind zwar durchaus etwas über anderen Produkten, die man im Internet beziehen kann, dafür wird die komplette Bienenbox aber in der Berliner Werkstätte für Menschen mit Behinderung gefertigt und ist eben kein Billigprodukt aus China.
Wenn ihr Fragen habt, meldet euch doch einfach bei uns. Wir teilen gerne unsere Erfahrungen mit Euch...